Baustelle Gesundheitssystem: Die Qual mit den Wahlärzten

Baustelle Gesundheitssystem: Die Qual mit den Wahlärzten
Einst ein Randphänomen sorgt der ungezügelte Zuwachs der Zahl der Halb-Privatmediziner für Kopfzerbrechen. Wie es zum Wahlarzt-Boom kommen konnte

Sie gelten als ein Symbol dafür, was im heimischen Gesundheitssystem alles schief läuft: Die Wahlärzte – also jene Hybride zwischen Kassen- und Privatmedizinern, die mangels ausreichender Kassenstellen in der Versorgung immer wichtiger werden. Von rund 20.000 niedergelassenen Ärzten sind österreichweit rund 11.000 Wahlärzte. Tendenz steigend.

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Der Haken: Wahlarzt-Honorare werden nur zum Teil von der Kasse erstattet, die Patienten bleiben auf mitunter beträchtliche Summen sitzen. Was den Trend zur Zwei-Klassen-Medizin nur noch weiter verstärkt.

Seit Jahren kommen von allen Seiten Vorschläge, um diese Schieflage zu beseitigen. Zuletzt lag es an SPÖ-Chef Andreas Babler zu fordern, Wahlärzte unter bestimmten Bedingungen zur Behandlung von Kassenpatienten zu verpflichten. Die Ärztekammer ist empört und spricht von „verzweifelten Ablenkungsmanövern“.

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